Berlin
Technische Universität Berlin Gesellschaft für Informatik e.V.
41. Jahrestagung, Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), Berlin
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Social Media im Web2.0 : Professionelle Berufsnetzwerke für Frauen

Karin Windt

Abstract: Wie Studien zeigen, haben Frauen eine große Präsenz in den virtuellen sozialen Netzwerken bzw. dominieren diese zahlenmäßig sogar. Allerdings lässt sich feststellen, dass Frauen im Web2.0 ein anderes mediales Verhalten als Männer an den Tag legen. So kommt die technische Universität Queensland bei einer Untersuchung der Verwendung von Applikationen im weltgrößten Social Network Facebook zu dem Ergebnis, dass Frauen eher auf Selbsterfahrung setzen, während Männer sich um den Wettbewerb kümmern. Dieser Erkenntnis folgte die Empfehlung, dass man Frauen werblich anders ansprechen sollte. Man kann jedoch noch einen weiteren Schluss daraus ziehen: Frauen dominieren zwar die sozialen Netzwerke, jedoch nutzen sie diese eher für private Belange, als für berufliche Zwecke. Angesichts mangelnder Geschlechtergerechtigkeit im Bereich des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft ist es daher ratsam, daran zu arbeiten, dass Frauen bestehende soziale Netzwerke stärker berufsbezogen nutzen (können). Dafür spricht auch die Beobachtung, dass bestehende persönliche Netzwerke in Unternehmen nach wie vor noch sehr männerdominiert sind und Frauen sich hier eher zurückhaltend verhalten. Die neuen Möglichkeiten sich mittels virtueller Netzwerke - in denen Frauen sich geübt bewegen - zu vernetzen, können daher geeignetes Mittel sein, diesen Vorsprung aufzuholen. Da auch Personalrecruiting zunehmend über Online-Plattformen wie XING oder LinkedIn stattfindet, ist Frauen dringend anzuraten, ihre Präsenz in virtuellen Berufsnetzwerken konsequent auf- und auszubauen. Dabei ist zu beachten, dass nicht jedes Netzwerk für jeden beruflichen Zweck geeignet ist. Wahlloses ,,Dabeisein'' ist nicht unbedingt hilfreich und Frauen sollten das für sich geeignete Netzwerk erkennen und auswählen können. Maßstab dafür ist, dass das jeweilige soziale Netzwerk strategisch zur Karrieresteuerung beiträgt. MultiplikatorInnen wie GenderforscherInnen, Gleichstellungsbeauftragte und DozentInnen sollten ihren Blick entsprechend weiten und innerhalb ihrer Wirkungsbereiche mit daran arbeiten, dass Frauen soziale Online-Netzwerke nicht lediglich zahlenmäßig dominieren, sondern diese Tools strategisch beruflich zur Karrieresteuerung nutzen. Dieser Workshop zeigt exemplarische Anwendungsmöglichkeiten dafür auf.